Varia

... von Ihren Experten für eigentlich eh fast alles.


Ukraine

Mir fehlen die Worte ...

Erstmals am 2020-02-24 veröffentlicht. … und das geht schon bei der Auswahl der für diesen Beitrag passenden Kategorie los. “Krieg” mag ich nicht als Kategorie in meinem Blog haben. Also „Politik“? Ist Krieg nicht eh die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln oder aber das Ende der Politik?

Ich gebe das Thema ab an jemanden, der sich offensichtlich besser in diesen Themen zurecht findet. Lesenswert erschien mir in letzter Zeit nur der in verschiedenen Zeitungen auch abgedruckte Artikel von Michael von der Schulenburg In der Ukraine könnte das Fundament für einen europäischen Frieden gelegt werden ursprünglich im „Wall Street International“-Magazin abgedruckt, am 21.02.2022 auch als Gastkommentar in „Die Presse“ zu lesen. .

Der Autor stammt aus dem deutschen Adelsgeschlecht derer von der Schulenburg aus der “russischen Linie”. Ist es seine Herkunft, die es ihm ermöglicht, den Konflikt auch aus russischer Sicht zu verstehen?


Update 2022-02-28

Derer von der Schulenburg hat sich leider geirrt - Putin ist inzwischen einmarschiert. Seine im oben verlinkten Beitrag getätigte Anregung, dass Europa sich das besser selber mit Russland ausmachen sollte, halte ich dennoch für überlegenswert - die Analyse von ihm soundso.

Was mich derzeit irritiert sind Meldungen auf social media wie diese:

„Ich denke mehr darüber nach, ob der Westen trotz Drohungen militärisch eingreifen sollte. Und ich tendiere immer mehr zu ja.“


Die sich aufdrängen Fragen dazu,

  • „Würdest du persönlich dafür in den Krieg ziehen?“

oder

  • „Hätte, als 2003 eine US-geführte ‘Koalition der Willigen’ den Irak angegriffen hat, auch ‘der Westen’ (oder ‘der Osten’?) militärisch eingreifen sollen?“

werden dann nicht beantwortet. Auch geben jene, die sich so äußern, offen zu, keine Ahnung vom ganzen Konflikt zu haben. Also meinen sie, man möge doch bitte einfach mal kräftig ins das ganze Schlamassel hineinballern, „Einfach mal kräftig ins das ganze Schlamassel hineinballern bitte …“ in der Hoffnung, dass da schon was Gutes dabei heraus kommen wird. Wie super dieser Ansatz funktioniert, hat sich ja in Afghanistan und im Irak gezeigt.

Ich befürchte auch, dass die zahlreichen Aufrufe zur Solidarität mit der Ukraine in einer mentalen Vorbereitung auf einen Kriegseintritt verwendet werden könnten. Hinter all diesen Überlegungen steht aber meine Überzeugung, dass der Angriff Russlands auf die Ukraine keinesfalls gerechtfertigt war. Die Frage ist nur, wie stellt mensch diesen ab, ohne den Schaden noch auszuweiten?

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