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André Georgis „Die letzte Terroristin“

Thriller

„Der Himmel ist immer noch schwarz, durchschossen mit frühmorgendlichem Purpurrot und siegesgewiss stichelndem Gelb in Bodennähe – der Abspann eines Jahrhunderts, das immer noch an Deutschland herumkaut.“

I, André Georgi, „Die letzte Terroristin“

Cover Spannender, „packender“, Roman voll barocker Formulierungen. Die Handlung nicht immer streng logisch aber dennoch eng ans Zeitgeschichtliche angelehnt. Gegen Ende hin kippt der Autor dann sprachlich mitunter arg ins Rokokohafte. Bis dahin aber reiht sich eine gelungen Alltagsbeobachtung an die andere und diese geben der Handlung viel Farbe und Authentizität.

„Um diese Zeit, am Vormittag kurz vor elf, ist die Lobby des Luxushotels fast leer. Eine Gruppe von Geschäftsleuten schlendert mit Aktenkoffern und vom Verhaltenskodex ihres Berufs verordneter, betont guter Laune zum Aufzug. Händels Wassermusik plätschert aus dem Frühstücksraum nebenan herüber, das Personal räumt das Buffet im Nähmaschinenrhythmus der Musik ab und beginnt, die Tische für das Mittagessen einzudecken, die Rezeptionistin hinter dem Empfangstresen telefoniert leise und freundlich.“

II 9, André Georgi, „Die letzte Terroristin“

Insgesamt hab ich das Buch gerne und flott gelesen – und als willkommenen Anlass erlebt, der Wende und dem diese begleitenden Terrorismus nachzuspüren.

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