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Radwegsalat Operngasse

Ein sanierter Radweg, der benutzungspflichtig wurde, sorgt für Verwirrung und verschlechtert die Situation für Radfahrende.

In der Operngasse (1. Bezirk, innerhalb des Rings) wurde der Radweg saniert. Davor war er optional, nun ist er benutzungspflichtig. Damit widersprechen sich auch die Bodenmarkierung auf der rechten Fahrspur und die Beschilderung beziehungsweise die Bodenmarkierung am Radweg.

Operngasse bei der Albertina – links ein benutzungs­pflichtiger Radweg, rechts ein auf die Fahrbahn gepinseltes Fahr­rad. Diese Kombination ist verwirrend und ein Widerspruch.

Der Stadt Wien und ihren Fachdienststellen ist das anscheinend wurscht:

Die vorhandene Verkehrssituation ist das Ergebnis eines durchgeführten verkehrsbehördlichen Ermittlungsverfahrens unter Miteinbeziehung von Fachdienststellen (MA 28 usw.), der Landespolizeidirektion Wien sowie der Bezirksvorstehung für den 1. Bezirk. Eine Abänderung der Verkehrssituation ist derzeit nicht vorgesehen.


Und dass die Polizei auch nicht mehr durchblickt, habe ich erst neulich erfahren dürfen.

Operngasse ab dem Ring – das eckige statt dem runden Schild signalisiert: Ab hier dürfen Radfahrer auch rechts auf den Fahrbahnen direkt zum Wientalradweg zufahren. Warum nicht schon im vorderen Teil der Operngasse?

Das eigentliche Problem

Radwegsalat Operngasse – zwischen Albertina und Cafe Museum. Blau, strichliert die vorherige, bessere Routenführung. Rot wie derzeit gefahren werden muss. Um den Wientalradweg zu erreichen, müssen die drei bis vier Fahrspuren der Operngasse überquert werden. Abgesehen vom Widerspruch: Die Situation ist jetzt schlechter als vorher: Will ich aus dem ersten Bezirk kommend über die Operngasse zum Wientalradweg, kann ich nicht mehr die rechte Fahrspur nutzend bis zum Abzweig bei der Secession fahren: Stattdessen muss ich links den Radweg benutzen und irgendwie später – quer über drei Spuren hinweg! – wieder nach rechts wechseln. Oder ich nehme die zusätzliche Ampel beim Cafe Museum in Kauf, um die Operngasse zu queren.

Die Situation ist insofern besonders bizarr, weil der ab dem Ring stadtauswärtsführende Abschnitt der Operngasse eben genau diese Wegeführung berücksichtigt. Dort ist der Radweg nur stadteinwärts benutzungspflichtig. Stadtauswärts darf dort auch auf den Fahrbahnen geradelt werden, um ohne gefährliche Spurwechsel zum Radweg zu gelangen.

Empfehlung an die Stadt

Die Benutzungspflicht des Radwegs im ersten Teil der Operngasse sollte aufgehoben werden. Dafür müssen lediglich die Schilder getauscht und einige Bodenmarkierungen geändert werden. Dann wäre die Signalisierung widerspruchsfrei und Radfahrende könnten ohne gefährliche Spurwechsel den Wientalradweg direkt von der Albertina aus anfahren.


Mobilitätsagentur Wien. Radwegebenutzungspflicht in der Operngasse aufgehoben 🌐

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