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Betonschrauben
Erste Versuche mit einem neuen Befestigungsprodukt.
Es galt einen kleinen, ca. 40kg leichten Tresor zur Schlüsselaufbewahrung an einer Betonwand zu befestigen. Der Lieferant, ein Händler bei mir um’s Eck war so freundliche mir 4 dieser neuartigen 10er Betonschrauben mitzugeben sowie den guten Rat, die mitgelieferten Metalldübel besser nicht zu verwenden. Das war mir ganz recht, denn für letztere hätte ich ein 14mm Loch in die Wand bohren müssen, was mit meiner kleinen Bosch Uneo eher nicht geht. Die mag Stein nur bis zu 10mm.
Oben die Staubsaugerverlängerung zur Bohrstaubentfernung aus dem Bohrloch. Hergestellt aus der Ummantelung eines zufällig herum liegenden CAT5-Kabels. Wird einfach in den Staubsaugerschlauch gehalten - der zieht dann eh genug Luft. Ich rücke also den Tresor an die gewünschte Stelle, zeichne die Bohrstellen durch die in der Rückwand schon vorhandenen ⌀ 14mm Löcher an, rücke den Tresor wieder weg und bohr die 10er Löcher. Den Bohrstaub hole ich fein säuberlich mit einer improvisierten Staubsaugerverlängerung aus den Löchern. Dann kommt das böse Erwachen: Die Betonschrauben ziehen nicht. Statt sich in das Bohrloch hineinzuschneiden, rutschen sie ab. Auch ein vorsichtiges Erweitern der Bohrlöcher am vorderen Rand und leichte Schläge mit dem Hammer auf die Schrauben helfen nicht. Ein Versuch im Betonboden hingegen ist erfolgreich: Die Schrauben lassen sich problemlos eindrehen. Es liegt also am Beton - die Wand ist zu hart, daher greifen die Schrauben nicht.
Die Rettung, ein vom Händler geborgte Schlagschrauber. Dieser unterscheidet sich übrigens grundlegend von Akkuschraubern oder auch (Akku)Schlagbohrschraubern. → Unterschiede von Akkuschrauber, Akku-Bohrschrauber und Akkuschlagbohrschrauber Die Nachfrage beim Händler ergibt, dass die grundsätzlich mit Schlagschraubern arbeiten und nicht, so wie ich, mit einer Ratsche. Freundlicher Weise stellt er mir einen solchen Schlagschrauber zur Verfügung und damit lässt sich die erste Schraube problemlos eindrehen.
Bei der zweiten wird es etwas eng. Was ich nicht bedacht hatte: Im Gegensatz zu Kunststoffdübeln haben diese Schrauben keinerlei Toleranz. Die kleinste Abweichung im Bohrwinkel oder durch seitliches Verrutschen wird 1:1 an die Schraube weitergeben. Auch Klebedübel hätten bis zur Aushärtung mehr Toleranz, weil die Gewindestange im Klebemörtel noch ein wenig bewegt werden kann.
Lessons learned
- Zumindest für stärkere Schrauben wie diese 10mm ⌀ geht es, je nach Betonhärte, vielleicht nur mit einem Schlagschrauber. Wenn die Schraube dann ein paar Zentimeter im Beton ist, kann mit Ratsche weitergearbeitet werden.
- Die Ratsche muss bei diesem Durchmesser eine wirklich gute und kräftige sein. Ich hatte ein ½″ im Einsatz. Die letzten Umdrehungen machte ich dann auch mit dem Stangerl („Quergriff“) statt der Ratsche.
- Genau Bohren! Winkel und Position müssen viel präziser sein, als beim Befestigen mit Kunststoff- oder Klebedübeln.
Wenn mensch das weiß und berücksichtigt, sind die Betonschrauben aber eine feine Sache:
- kostengünstig, simpel - nur ein Teil
- kleiner Bohrlochdurchmesser, der auch mit Hobbymaschinen gebohrt werden können In hartem Beton relativiert sich dieser Vorteil aber wieder, weil dann der Schlagschrauber benötigt wird.
- schnell gesetzt - bohren, einschrauben - fertig. Durchsteckmontage ist möglich und vor allem sind sie auch leicht wieder demontierbar.
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