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Begrünung und Renaturierung schreiten voran
Kürzlich noch als »grüne Träumerei« bespöttelt, wird es ab dem kommenden Jahr mehr Grün und Renaturierung mitten in der Stadt geben.
»Ein paar nicht zu bändigende Grünwähler im 6. Bezirk wollten das Flussbett mit Sträuchern bepflanzen. Sie wollen nicht zur Kenntnis nehmen, dass das schlicht nicht geht, weil es ab und an Hochwasser gibt.«
Eine differenzierte Betrachtung des Modeworts »Renaturierung« in Zusammenhang mit der Wien siehe Wienfluss: Wie vertragen sich Begrünung und Hochwasser? Die »nicht zu bändigenden Grünwähler« haben Zuwachs bekommen: In der Bezirksvertretungssitzung vom Dezember 2023 stellten ÖVP, SPÖ, Grüne und Neos einen Antrag zur Ausweitung von Begrünungsmaßnahmen. Konkret wurde der Abschnitt zwischen der U4-Station Pilgramgasse und dem Beginn der Einwölbung am Naschmarkt ausgewählt. Das ist just jener, für den bereits 2007 von der MA22 detaillierte Pläne vorgelegt worden waren.

“Die Begrünung soll auch dazu beitragen, der steigenden Stadterwärmung entgegenwirken und die Luftqualität verbessern. Zusätzliches Grün am Rande des Gehsteigs wäre eine Win-win-Situation […]”, zeigt sich ÖVP-Obmann Gerhard Hammerer überzeugt. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Baubeginn ist bereits im Frühjahr 2025.
Renaturierung in Penzing
Aber auch in Sachen Renaturierung tut sich was. Die bereits bestehende Strecke zwischen Nikolaisteg und Bräuhausbrücke wird ebenfalls schon heuer bis zur Zufferbrücke verlängert.
Durch die nun geplanten Maßnahmen auf über einem Kilometer Flusslauf sorgen wir für weitere Attraktivierung dieser einzigartigen Freizeitoase“, sagt die für Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Auch Neos Wien Umweltsprecherin Angelika Pipal-Leixner zeigt sich erfreut: “Ich freue mich auf dieses und viele weitere Renaturierungsprojekte in Wien. Bei den kommenden Umgestaltungsarbeiten soll die hart verbaute Flusssohle abgetragen und der Gewässerlauf verbreitert werden. Das Ufer wird mit gewässertypischer Bepflanzung aufgewertet.

Kaltluftschneise?
Von Seiten der Mariahilfer Bezirkspolitik wird neuerdings für einen »Grüngürtel« rund um den Bezirk geworben. Was nicht mehr erwähnt wurde, ist die Rolle des Wienflusskanals als Kaltluftschneise, um nachts kühle Luft aus dem Wienerwald in die Stadt strömen zu lassen. Diese Schneise benötigt aber eine durchgängige Abkühlung der Kanalwände und der Sohle, sonst wird die kühle Nachtluft von der in den Steinen gespeicherten Hitze aufgeheizt. Angesichts des bisher nur schleppenden Fortschritts werden wir darauf wohl noch lange warten müssen. Aber vielleicht braucht es einfach nur mehr dieser »nicht zu bändigenden Grünwähler«?
Quellen
Luise Schmid. Wienfluss-Abschnitt in Penzing wird renaturiert 🌐
Salme Taha Ali Mohamed. Die Begrünung der Linken Wienzeile geht 2025 weiter 🌐
Dieser Artikel ist Teil der
Serie Wienfluss
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